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 RELIGION  | 
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        Luperci
           Bei den Luperci handelte es sich um ein Priesterkollegium aus
          zwei gleichartigen Kultgenossenschaften. Zum einen die Luperci
          Quinctiales und zum anderen die Luperci Fabiani. Die
          Bezeichnungen dürften auf alte Familiennamen zurückgehen. Luperci
          selbst leitet sich von lat. lupus (Wolf) ab, die weitere
          Etymologie ist jedoch unsicher. Zu Ehren Caesars schuf man 44 v.Chr.
          die Luperci Iuliani, weil es eine populäre Ähnlichkeit
          zwischen dem Wort Caesar und caedere (schlagen) gab. Lupercus
          als eigene Gottheit erscheint in der antiken Literatur nur einmal bei
          gleichzeitiger Identifikation mit Pan. Die Hauptaufgabe der Luperci, denen - wie den anderen Kollegien -
          ein magister vorstand, lag in der Ausführung des Lupercalia-Festes,
          das am 15. Februar gefeiert wurde. Es galt als Fest des Hirtengott
          Faunus, obwohl der magische Charakter die Veranstaltung dominierte.
          Die Feierlichkeiten stammen noch aus einer Zeit, in der man in Rom das
          Vieh in den Ställen durch Wölfe bedroht sah. Faunus hingegen ist der
          Beschützer der Herden auf der Weide. Die Vestalinnen bereiteten u.a.
          an diesem Festtag die mola salsa (Speltschrot mit Salzlake als Opfergabe) zu. Plutarch überliefert
          zudem ein Hundeopfer, was auf die Reste eines Sühnefestes hindeutet.
          Ferkel und Hund waren in Griechenland übliche Sühneopfer, die
          vielleicht durch die Neubelebung des Rituals durch Augustus
          eingeführt wurden. Zunächst wurde ein Bock geopfert. Zwei junge Männer dabei mit dem
          Opfermesser an der Stirn berührt und sofort mit in Milch getränkter
          Wolle wieder abgewischt. Daraufhin mussten sie laut lachen. Herkunft
          und Sinn dieser Zeremonie ist unbekannt und alle bisherigen Erklärungsversuche
          verlaufen im Sand. Bei den rituellen Handlungen waren die Priester nur mit einem
          Ziegenfellschurz - der traditionellen Tracht der Hirten - bekleidet.
          Unterhalb des Palatin tätigten sie einen Umzug im Laufschritt. Mit
          einem Riemen aus dem Fell des zuvor geopferten Tieres, schlugen sie
          die ihnen Begegnenden. Bevorzugte Personen waren hierbei Frauen, die
          es auch gerne über sich ergehen liessen. Der Schlag galt als Unheil
          abwehrendes und die Fruchtbarkeit förderndes Ritual. Im Laufe der Jahrhunderte verkam dieses Ritual mit seinen Riemenschlägen
          zum banalen Spektakel für das Volk. Gegen Ende der Republik
          erscheinen sogar Freigelassene als magister der Luperci. Im
          Rahmen seiner Wiederbelegungspolitik erneuerte Augustus
          den religiösen Charakter des Festes und die Kollegiumsvorsteher
          rekrutieren sich fortan aus dem Ritterstand. Seit der Zeit der Severer
          (um 200 n.Chr.) erscheinen sogar Senatoren in den Listen. Das Fest war im Volk sehr beliebt und hielt sich sogar nach dem
          Niedergang der antiken römischen Religion. Im Jahre 494 n.Chr. musste
          Papst Gelasius I. den Brauch - wohl zähneknirschend - „als letzten
          öffentlich geduldeten Überrest des heidnischen Kultes“ in das Fest
          Mariä Reinigung einbauen, das am 2. Februar begangen wurde.  | 
        
 
        Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.  | 
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