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 PERSONEN  | 
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           Marcus Aurelius Antoninus (Caracalla) Bewertung Caracalla
          war durch die Ermordung  Getas als Scheusal in die Geschichtsbücher
          eingegangen. Eigene Unsicherheit und schlechtes Gewissen hatten ihn
          zum Mörder seines eigenen Bruders gemacht. Inwiefern seine
          Raubeinigkeit als Defizit gewertet werden muss, kann nicht gesagt
          werden. Auf alle Fälle hat sie ihm (neben den Solderhöhungen) die
          Sympathie der Soldaten eingetragen. Trotz
          aller Kritik, die vor allem auf der Meinung der damaligen Senatoren
          fusste, musste ihm sogar Cassius Dio hohe geistige Fähigkeiten
          zubilligen. Caracalla war ein scharfsinniger Beobachter und konnte
          gewaltige Reden schwingen. Der Kaiser beschäftigte sich auch mit den
          damals üblichen Sportarten. Er ritt und ging schwimmen. Mit ein Grund
          für das negative Urteil mag auch die Eigenart gewesen sein, jeden
          Gedanken rücksichtslos auszusprechen und so manch einen Gesprächspartner
          zu kompromittieren. Was viel zu wenig beachtet wird ist die Tatsache, dass Caracalla ein fähiger Regent über das römische Imperium war. Sorgfältig und mit Bedacht beobachtete er die laufenden Prozesse vor Gericht um auf dem aktuellen Stand der Rechtspraxis zu bleiben. Da der Denar seit seiner Einführung deutlich an Wert verloren hatte, brachte er der Numismatik mit dem Antoninan ein neues Geldstück. Sie sollte die dominante Münze bis zum Zusammenbruch der römischen Währung bleiben. Auch
          im Bereich des Verfassungsrechts beschritt Caracalla neue Wege. Die
          Antoninanische Verfassung des Jahres 212 brachte allen frei geborenen
          Männern im Herrschaftsbereich Roms das Bürgerrecht. Dadurch wurde
          die Rekrutierungsbasis des Heeres und die Steuerpflicht erweitert.
          Diese Massnahme führte auch dazu, dass die Provinzen nicht mehr
          einzelne von Rom abhängige Gebiete waren, sondern in einer Art von
          antiken Commonwealth zusammengefasst wurden. Auch in der Baukunst
          vollzog sich der Wandel zur Verminderung der Dominanz einzelner
          Personen. Die Abschaffung von Privilegien einzelner Schichten oder
          Regionen zieht sich so wie ein dünner roter Faden durch die kurze
          Regentschaft Caracallas.  | 
        
 Rest einer Statue Caracallas 
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           Quellen: M.Grant "Die römischen Kaiser", C.Scarre "Die römischen Kaiser"  | 
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